Trag mich durch die
Nacht
bat ich die Rose,
als ich erwachte, sah ich,
dass ich auf einem Löwenzahnblatt lag
bat ich den Mond,
als ich erwachte, sah ich,
dass ich auf der nackten Erde ruhte
sagte ich dem Unglück,
als ich mich umschaute, sah ich,
dass ich in seinem Schatten stand
bat ich das Schicksal,
als ich es anblickte,
wandte es sich ab und weinte
bat ich die Liebe,
am Abend sah ich,
dass ein Herz neben meinem lag
bat ich Gott,
als ich alt war,
sah ich,
dass ich in
seinen Händen lag…
Rezension Die schlichte Widmung „ für Kai“, das Titelbild - Rosenblätter, die aus der Hand gleiten - deuten bereits an, dass Angelika Pauly versucht, sich in ihren Gedichten von ihrem Schmerz um ihren verlorenen Sohn zu lösen.
Gedichte über Kinder leiten über zu dem Kapitel „Nachdenkliches“ und hier ändert sich auch Paulys Stil, die bisher gereimten Verse lösen sich immer mehr auf - die Gedanken lassen sich nicht mehr einengen und fließen frei dahin, gleiten zurück in die Vergangenheit, in Kindheit, in das kleine Glück von damals:
Und so entstanden diese, mit dem Herzen durchlebten Gedichte, die Zärtlichkeit, Trost und Berührung vermitteln. Worte, die man nicht vergessen kann. |
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